Leiden gehört zum Menschsein
Leiden. Wir kennen es alle. Niemand von uns kommt daran vorbei, solange wir auf dieser Erde sind. Doch der grosse Unterschied liegt darin, wie wir damit umgehen.
Wir können Widerstand dagegen aufbauen – oder wir können es annehmen und uns fragen: Wofür ist das gerade hier? Was darf ich daraus lernen?
Madonnas Erkenntnis: Annehmen statt Bekämpfen
Vor kurzem habe ich ein Interview mit Madonna gesehen, in dem sie über ihre eigene Spiritualität spricht. Etwas darin hat mich tief berührt. Sie erzählte von ihren Herausforderungen und davon, wie sie gelernt hat, mit ihnen umzugehen.
Sie sagte, dass sie versucht, die Dinge, die ihr das Leben präsentiert, anzunehmen – und sich dann fragt, wofür sie da sind.
Und genau das ist der Punkt.
Wir alle wollen so oft einfach nur weg vom Schmerz.
Weg vom Unangenehmen, weg von der Dunkelheit, hinein ins Licht.
Wenn etwas Schweres auftaucht, wollen wir es sofort transformieren, auflösen, beseitigen. Doch genau dann verpassen wir oft das Geschenk, das in dieser Erfahrung liegt – die Lektion, die uns das Leben gerade bringen will.
Das Geschenk im Schmerz
Denn das ist der tiefere Sinn von Herausforderungen:
Sie laden uns ein, über uns hinauszuwachsen.
Zu lernen, für uns einzustehen.
Zu verzeihen.
Weise zu handeln.
Mitfühlend und liebevoll mit uns selbst zu sein – anstatt uns zu verurteilen.
Das Annehmen von Leiden hat nichts mit Opferhaltung zu tun – im Gegenteil.
Es ist der erste Schritt in die Selbstermächtigung.
Anzunehmen bedeutet nicht, in der Situation stecken zu bleiben, sondern sie bewusst zu durchfühlen, anstatt sie zu bekämpfen.
Egal ob Trennung, toxische Beziehung, Verlust, Mangel oder Angst – das ehrliche Fühlen transformiert uns.
Erst dann können wir erkennen, wofür diese Erfahrung in unser Leben gekommen ist.
Erst dann können wir handeln, neue Grenzen setzen, uns von Menschen lösen, die uns nicht guttun, Mangelgedanken loslassen, uns vergleichen aufhören und uns selbst das erlauben, was wir wirklich brauchen.
Die drei Schritte, um Leiden in Wachstum zu verwandeln
- Volle Annahme
– Erkenne, was ist. Ohne Widerstand. Ohne Bewertung. - Frage dich: Wofür ist es da?
– Was darfst du lernen, erkennen, heilen oder verändern? - Was gilt es nun zu tun?
– Setze den nächsten liebevollen, klaren Schritt.
Mit den Wellen gehen – nicht gegen sie
Wenn wir diese drei Schritte täglich anwenden, verlieren Herausforderungen ihren Schrecken.
Wir müssen keine Angst mehr haben vor dem, was das Leben bringt.
Wir werden weich – beweglich – und können mit den Wellen des Lebens mitgehen, statt uns gegen sie aufzubäumen.
Denn die Wellen sind nicht dazu da, beherrscht zu werden.
Sie sind dazu da, uns zu lehren, zu surfen.
Fazit: Das Leiden als Lehrer
Wir wachsen nicht trotz des Leidens,
sondern durch das Leiden.
Es ist der Lehrer, den sich kaum jemand wünscht –
und doch genau der, der uns am tiefsten verwandelt.
Wenn wir aufhören, das Leben in Licht und Schatten zu trennen,
erkennen wir:
Beides ist heilig.