Überall lauern sie, diese Narzissten. Gefühlt jeder Zweite hat es mit einem Narzissten zu tun. Man weiß schon gar nicht mehr, ob es sich lohnt, sich näher auf einen Menschen einzulassen, weil man schon so oft auf solche Narzissten hereingefallen ist. Lieber doch ein wenig vorsichtiger sein.
Dass Narzissmus eine Persönlichkeitsstörung ist, darüber müssen wir nicht diskutieren. Dass solche Menschen toxisch sind, weil sie einfach extrem niedrig schwingen, ist auch keine neue Offenbarung mehr. Doch was, wenn Narzissten unsere Arschengel sind? Was, wenn sie uns aus unserem Lebensschlaf aufwecken und wir uns endlich aufraffen, unser Leben zu verändern?
Betroffene von Narzissten fragen sich manchmal, ob sie vom Leben bestraft wurden oder ob sie etwas in einem früheren Leben verbrochen haben, sodass sie es in diesem Leben mit einem Narzissten zu tun haben. Das glaube ich nicht. Ich sehe Narzissten nicht als eine Bestrafung. Sie sind nicht auf dieser Welt, um uns in erster Linie zu schaden, sondern um uns aufzurütteln.
Narzissten bringen es mit ihrem Verhalten echt weit. Boshafte Aktionen sind für sie eine Leichtigkeit. Die Realitäten zu verdrehen, ist für sie alltäglich. Emotionaler Missbrauch steht an der Tagesordnung. Sie können diese Spielchen jedoch nur mit Menschen spielen, die sich selbst nicht lieben und respektieren. Ja, du liest richtig: Um einem Narzissten zu verfallen, musst du eine Menge Mist zulassen und das als okay finden. Da liegt das Problem.
Eigentlich ist es doch wirklich traurig, dass empathische Menschen ihre Fähigkeit, mitfühlend zu sein, falsch einsetzen und sich ausnutzen lassen. Sie gehen so weit, dass sie sich von Narzissten kaputt machen lassen, weil sie von klein auf tief verinnerlicht haben, dass Grenzen setzen und Nein sagen nicht lieb ist. Der Narzisst ist in diesem Moment nur ein Barometer der Selbstliebe – oder der eben nicht vorhandenen Selbstliebe. Wenn der empathische Mensch sich selbst lieben würde, dann würde er diese unschönen Dinge niemals zulassen.
Irgendwann (hoffentlich) kommen die Betroffenen (musste ich leider auch) an einen Punkt, an dem sie sagen: Jetzt ist genug! Das lasse ich mir nicht mehr gefallen. Ich sage Nein und setze Grenzen. Ich verabschiede mich von Menschen, die mich respektlos behandeln. Ich wähle Menschen, die mich gut behandeln und wirklich lieben (nicht manipulieren und das als Liebe verkaufen).
Das ist dann der große Aufwachprozess oder, im Englischen, das „Awakening“. Das ist dann der Phönix, der sich aus der Asche erhebt, seine Flügel spreizt und hoch hinaus fliegt. Sein Leben schwingt sich auf einer höheren Frequenz ein, er fühlt sich kraftvoll und voller Glück. Er wird zu einem Punkt kommen, an dem er auf den Narzissten zurückschaut und sich denkt: Du warst gar nicht mein Arschloch, du warst vielmehr mein Arschengel. Du hast mir einen Arschtritt gegeben, um endlich auf das nächste Level im Leben zu gehen und in meine volle Power und Liebe einzutreten. Danke für alles, was du mir angetan hast.